Kategorie: Allgemein (Seite 24 von 25)

Für Pressesprecher, die schon alles haben

Kennen Sie das: Ihr Autor sitzt bei Beckmann, und Sie können jedes Wort mitsprechen? Sie sind ein Urgestein, beim Blauen Sofa saßen Sie schon in der ersten Reihe, als es noch grün war? Sie kennen die Geburtstage der Kinder sämtlicher Feuilletonredakteure und wissen, womit man ihnen eine Freude macht? Sigrid, Elke, Amelie – Sie haben sie alle gehabt. Und von Beckmanns Backstage-Keksen wird Ihnen längst schlecht.

Nicht verzagen, die Rettung ist nah: Das SENDER-BINGO.

Und so gehts: Malen Sie sich eine Senderfamilie auf. Für jede Buchvorstellung streichen Sie eines der Programme durch. Erst 1live, dann WDR 2, natürlich WDR 3, das WDR Fernsehen ohnehin, schon ruft WDR 5 an und verabredet ein Interview. Spüren Sie die Spannung? Wo aber bleibt WDR 4, was machen die bloß den ganzen Tag? Gibts da keinen Bildungsauftrag?

Nachtrag, 18. Dezember: Ok, Bingo. WDR 4 hat auch gesendet.

 

131 Kerzen für Alfred W.

Heute vor 131 Jahren wurde Alfred Wegener geboren: »Vor der Tür war große Pause, dort war Montag, es war der erste November des Jahres 1880. Draußen war Allerheiligen, ein Feiertag, der in Berlin, Hauptstadt des Königreichs Preußen, nicht begangen wurde. Kein Grund, die Schule ausfallen zu lassen.«

 

Der erste Verriss …

… kommt, na klar, aus der Heimat: »Ein solches Buch darf man nicht am Schreibtisch schreiben. Man muss selber dort draußen sein. Den Wind spüren und die Mystik der Weite, die Härte des Geworfenseins auf sich selbst.« Osnabrücker Stadtblatt

Ich kann nur hoffen, dass sich Wind, Weite und Geworfensein als nicht allzu hart erweisen.

(Die anderen Rezensionen gibts → hier.)

Das Geheimnis der Bücher

In aller Herrgottsfrühe im Taxi. Der Fahrer, als er hört, was ich mache: »Ich verrate Ihnen mal was. Die Frauen, wenn sie Romane lesen, verlieben sich in die männlichen Helden. Selbst die verheirateten Frauen.« Schalten, Spurwechsel, dann weiter: »Die Menschen sind schwach. Ganz schwach.«

 

Wanderers Rückblick

Sauerland

Die Schwäbische Alb überzeugt mich nur halb.
Die Sächsische Schweiz – für mich ohne Reiz.
Durch den Spessart wird nichts verbessert.
In den Hunsrück geh ich nie wieder zurück.
Und ins Sauerland kriegt mich kein Elefant.
Der Schwarzwald lässt mich komplett kalt.
Der Vogelsberg ist in Wahrheit ein Zwerg.
Und auch an der Eifel hege ich Zweifel.
Der Kaiserstuhl: alles andere als cool.
Die Wetterau interessiert keine Sau.
Und der Knüll ist Müll.
Nicht anders der Rest. Ich halte fest:
In Mittelgebirgen muss ich würgen.
Nicht richtig steil, nicht richtig eben.
Nicht richtig geil, eher daneben.
Die sind nicht mal mittel, mehr unteres Drittel.
Die sind so mies, erbärmlich und fies,
Ich möchte das nie mehr erleben.
Es gilt ab jetzt: Total überschätzt!
(Bis auf die Rhön. Die ist schön.)

Nie war es so billig, die Welt zu retten

Wer hätte geglaubt, dass es so weit einmal kommt! Für nur noch € 9,99 lässt sich jetzt die Welt retten. Und das Schönste: Sie müssen es nicht mal selber tun. Florian Beutler ist so freundlich, das an Ihrer Statt zu erledigen. Lehnen Sie sich zurück, er besorgt den Rest.
Holen Sie sich einfach Ihren persönlichen Weltrettungsring – beim Buchhändler Ihres Vertrauens.
Es erwartet Sie ein historischer Roman aus den Achtzigern. Aus einer Zeit, als Angela Merkel noch nicht wusste, wie man »Atomausstieg« buchstabiert. Siebenundzwanzig Jahre, bevor sie vollendete, was Florian Beutler einst begann.

»Ein außergewöhnlicher Roman. Selten wurde so gut und so genau über einen bedeutsamen Tag X in der deutschen Geschichte geschrieben.«

3sat Kulturzeit

Auswertung der Abstimmung

 

So, Zeit für eine Zwischenbilanz der Volksbefragung. Die Befürworter des amtlichen Titels liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Anhängern von Nika Bes großartiger Lösung»Verpiss dich ins Bett!« und Tex Rubinowitz’ längst legendärem Vorschlag »Um 11 Uhr hängt die Hose kalt am Bett, Herrschaftszeiten!«

Ansonsten drängten sich natürlich lauter schöne neue Versionen ins Rennen, die nun ebenfalls zur Abstimmung gelangen:
 

Nachtrag: Halt, halt, halt, bitte rufen Sie nicht mehr an, die Abstimmung ist beendet. Sieger der Herzen und der Urnen: »Um 11 Uhr hängt die Hose kalt am Bett, Herrschaftszeiten!«

Nebenbei: Der schönste der neuerlichen Alternativvorschläge lautet »Geh verdammt noch mal zum Schaf« (Erklärung des anonymen Einsenders: »Für Leute ohne Gleitsichtbrille«).