Im Zug von Wien nach Bern

Neben mir ein junger Mann, der seit Mannheim offenbar sogenannte Achtsamkeitsübungen macht. Mit geschlossenen Augen hechelt er rhythmisch, bricht dann in ein großes Seufzen aus, gefolgt von zärtlich unterdrücktem Gurren. Anschließend wedelt er wild mit den Armen, haucht eine Weile lang wie nach einer umfassenden Erleichterung, hält kurz (leider) die Luft an, um sie gleich darauf in einem riesigen Schwall wieder auszustoßen, zappelt mit Schultern und Beinen, saugt tief die Luft ein und stöhnt sie in einer gewaltigen Explosion wieder aus. Zu ganz neuen Formen der Achtsamkeit verhilft das vor allem uns Mitreisenden. Was soll ich tun?

  • Fahrkartenkontrolle antäuschen
  • Mit einem der Hämmerchen die Scheibe einschlagen (Frischluftzufuhr)
  • Ihm die Zunge ins Ohr stecken (Paradoxe Intervention)
  • Geburtshilfe anbieten

(Er ist dann in Karlsruhe raus. Klar. Hätte mir denken können, dass das alles eine Vorbereitung auf Karlsruhe ist.)