»Das Schlagwort von der ›Bücherkrise‹ ist in aller Munde. Als Symptome gelten die Novitätensucht der Kunden, in direkter Wechselwirkung damit die Überproduktion des Verlags – bei sinkender Qualität der Publikationen –, die hohen Bücherpreise (…) sowie die zunehmende Konkurrenz durch andere Medien und Freizeitbeschäftigungen. (…) In gleichem Maße, wie klassische Bildung an Bedeutung verliert, wandelt sich das Buch vom Kulturträger und grundlegenden Medium der gebildeten Bevölkerungsschichten hin zu einem en passant genutzten Massenmedium. Die angestammte gesellschaftliche Grundlage des Buchhandels bricht weg, und große Teile der Branche, vor allem des Sortiments, sind unfähig, adäquat darauf zu reagieren. Buchhandel und Gesellschaft entwickeln sich auseinander. Bücher verlieren ihren Stellenwert als unangefochtenes Informations- und Freizeitmedium. Die Unterhaltungskonkurrenz nimmt rasch zu.«

Das Jahr ist 1924. Die Krise ist Geschichte.